40 Jahre WIK© Photo Credit: stock.adobe.com

40 Jahre WIK

Symposium zu 40 Jahre WIK

Beim Symposium zum 40-jährigen Bestehen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste erinnerte Staatssekretär Stefan Schnorr an die Meilensteine bei der Entwicklung des Wettbewerbs auf dem Telekommunikationsmarkt, an denen das Bad Honnefer Institut beratend mitgewirkt hat.

Von der Marktöffnung bis zur Digitalisierung

Für Staatssekretär Stefan Schnorr klangen seine eigenen Beispiele so, „als ob der Opa vom Krieg erzählt“, wie er scherzhaft sagte. Auf dem Symposium zum 40-jährigen Bestehen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) am Montag im Pantheon in Bonn erinnerte er an die Meilensteine bei der Entwicklung des Wettbewerbs auf dem Telekommunikationsmarkt, an denen das WIK beteiligt war. Heute sei es schlichtweg nicht mehr vorstellbar, dass ein Verbraucher seinen Netzbetreiber nur wechseln konnte, ohne seine Rufnummer mitzunehmen.

Vor 150 Gästen erinnerte der Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr auch daran, dass das WIK die Form der Auktionen entwickelt habe, wie die Mobilfunklizenzen versteigert wurden. Besonders die Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 habe angesichts der Milliardensummen für Aufsehen gesorgt. Seit vier Jahrzehnten habe das WIK als Forschungs- und Beratungsinstitut zur Ausgestaltung des Regulierungsrahmens beigetragen – von den Anfängen der Liberalisierung mit der Privatisierung der Telekom und der Post, über die Marktöffnung mit konkreten Regulierungsentscheidungen bis zum Glasfaserausbau und der Digitalisierung.

Konzentration gestiegen

Achim Wambach, Mitglied der Monopolkommission mit Sitz in Bonn und Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, sieht die Aufgabe der Bundesnetzagentur, die vom WIK beraten wird, noch lange nicht erfüllt. Aus dem Gutachten der Monopolkommission, das in zwei Wochen veröffentlicht werden, gehe hervor, dass die Konzentration auf der Telekommunikationsmarkt gestiegen sei, sagte er. Für Klaus Müller, den Präsidenten der Bundesnetzagentur, ist es auf den „vermachteten Märkten“ wie in der Telekommunikation wichtig, das Maß und die Mitte der Regulierung zu bestimmen. Dabei helfe das WIK, sagte Müller im Gespräch mit WIK-Geschäftsführerin Cara Schwarz-Schilling.

Lösungen für den Glasfaserausbau

Gerade gelte es für die Bundesnetzagentur, dem Glasfasernetzausbau zum Durchbruch zu verhelfen. Wenn ein Markt bestimmte Dinge für sich selbst regeln könne, dann sei das gut. Für die Bonner Behörde gehe es jetzt darum, Engpässe zu erkennen und nach Lösungen zu suchen. Das betreffe beispielsweise Baumaßnahmen, bei denen Leerrohre mitverlegt werden könnten.

Mit der Lösung für das Recht auf eine Mindestversorgung mit Internet zeigte sich Müller zufrieden. Die Vorgaben sehen vor, dass ein Download-Tempo von zehn Megabit pro Sekunde möglich sein muss. Für den Upload sollen es 1,7 Megabit pro Sekunde sein. Zudem darf die Reaktionszeit maximal 150 Millisekunden betragen. Das Tempo sei als Basisabsicherung zu sehen wie der Mindestlohn, meinte Müller. Niemand würde gern zum Mindestlohn arbeiten, aber für die Gesellschaft sei es gut, ihn zu haben.

Von Claudia Mahnke Redakteurin Wirtschaft, General Anzeiger