NGA-Infrastrukturen, Märkte und Regulierungsregime in ausgewählten Ländern (Nr. 411) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

NGA-Infrastrukturen, Märkte und Regulierungsregime in ausgewählten Ländern (Nr. 411)

Mit einer systematischen Analyse klären wir die Bedeutung von Zugangsregulierung sowie der angebots- und nachfrageseitigen Einflussfaktoren für die einzelnen Marktergebnisse für Telekommunikationsnetze der nächsten Generation (NGA)

Zusammenfassung

Mit dem Aufbau einer neuen Netzgeneration stellt sich die Frage, ob die Zugangsregulierung der kupferbasierten Netze übertragbar ist. Die vorliegende Studie zielt zum einen auf eine systematische Analyse der Bedeutung von Zugangsregulierung für die Marktergebnisse in einem NGA-Umfeld ab. Zum anderen wird untersucht, inwiefern angebots- und nachfrageseitige Einflussfaktoren wie öffentliche Breitbandförderung, Aufbaukosten von NGA-Netzen sowie die Nachfrage nach hochbitratigen Diensten, insb. die Nutzung von IPTV-Diensten, sich auf die NGA-Marktergebnisse auswirken. 

Die Studie erfolgt anhand einer integrierten Betrachtung ausgewählter Länder (Süd-korea, Japan, USA und Australien), damit ein möglichst differenziertes Bild der Heran-gehensweisen an den Ausbau der Glasfaserinfrastrukturen und der damit einhergehenden Ergebnissen der NGA-Marktentwicklungen entsteht. Demzufolge schlägt sich die Bedeutung der Zugangsregulierung sowie der angebots- und nachfrageseitigen Einflussfaktoren in einer großen Diversität der NGA-Marktergebnisse nieder. 

Die Betrachtung der Breitbandziele und der Breitbandförderung in den Ländern ergibt, dass während sich einige Länder derzeit auf den Aufbau von NGA-Netzen konzentrieren, befassen sich andere Länder stärker mit Anbietern, Inhalten und Plattformen. Demzufolge zeigen die Analysen der Regulierungsansätze, dass alle Ansätze jeweils spezifischen Vor- und Nachteile aufweisen. Je nach Marktsituation und politischen Zielsetzungen bekommen diese ein anderes Gewicht, die es gegeneinander abzuwägen gilt.  

Die Studie steht im Einklang mit bisherigen empirischen Evidenzen, dass die Kabelnetzabdeckung und weitere Investitionen in die Kabelnetze einen positiven Einfluss auf den Aufbau von FTTx-Netzen in den Ländern aufweisen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Preiseffekte in unterschiedlichen Wettbewerbskonstellationen vorrangig vom Ausmaß der NGA-Abdeckung der jeweiligen Länder beeinflusst werden. Die Analyse lässt schlussfolgern, dass alleine eine flächendeckende Verfügbarkeit von leistungsstarken hochbitratigen Breitbandanschlüssen nicht ausreicht, um Nachfrage zu generieren. Vielmehr ist auch eine simultane Entwicklung von NGA-Netzen und hochbitratigen Diensten ein wesentlicher Treiber der tatsächlichen Nachfrage. Es zeigt sich darüber hinaus, dass dabei eine integrierte Politik der Entwicklung der Telekommunikations- und Rundfunkmärkte von maßgeblicher Bedeutung ist.  

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.

Autoren

  • Ulrich Stumpf
  • Tseveen Gantumur