Internationaler Vergleich der Sektorperformance in der Telekommunikation und ihrer Bestimmungsgründe (Nr. 289) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Internationaler Vergleich der Sektorperformance in der Telekommunikation und ihrer Bestimmungsgründe (Nr. 289)

Neuer Diskus: Internationaler Vergleich der Sektorperformance in der Telekommunikation und ihrer Bestimmungsgründe

Dieter Elixmann, Ralf G. Schäfer, Andrej Schöbel

Internationaler Vergleich der Sektorperformance in der Telekommunikation und ihrer Bestimmungsgründe

Nr. 289 / Februar 2007

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie befasst sich im Kern mit marktlichen Gegebenheiten und Veränderungen im TK-Markt. Dabei wird der Blick sowohl auf die Situation in unterschiedlichen Ländern (Querschnittsperspektive) als auch in einem Land auf unterschiedliche Zeitpunkte gerichtet (Längsschnittanalyse). Zum einen steht in der Studie im Vordergrund, die Gegebenheiten bzw. Veränderungen auf der Basis konkreter Daten zu charakterisieren. Zum anderen zielen wir darauf ab, Bestimmungsgründe für die marktlichen Gegebenheiten und Veränderungen im TK-Sektor abzuleiten. Ziel der Studie ist dabei nicht, neue (Primär-) Daten bereit zu stellen. Vielmehr steht im Zentrum, auf der Basis vorliegender veröffentlichter Informationen eine vertiefte Untersuchung von Erklärungszusammenhängen vorzunehmen. Die Studie ist insoweit primär empirisch ausgerichtet. Dabei werden sowohl Erkenntnisse der wissenschaftlichen Literatur aufgearbeitet als auch Ergebnisse eigener Berechnungen vorgestellt.  

Die Studie befasst sich schwerpunktmäßig mit den folgenden Themenfeldern: (1) Wachstum der TK-Märkte, (2) Breitbandadoption, (3) Investitionstätigkeit im TK-Bereich, (4) Anschlusspenetration sowie (5) Festnetz-Mobilfunk-Substitution.

Das Wachstum des TK-Marktes ist weder allein erklärbar durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung allgemein noch durch die getätigten TK-Investitionen. Das Wachstum des Marktes im Ganzen wird jedoch im Wesentlichen aus sich selbst heraus bestimmt, d.h. positiv durch das Marktwachstum im Mobilfunk sowie im Bereich Breitband und negativ durch die Entwicklung im Festnetzbereich. Die ökonometrischen Studien der Bestimmungsgründe der Breitbandpenetration geben begründete Hinweise darauf, dass insbesondere der intermodale Wettbewerb entscheidend ist. Darüber hinaus ist ein Zusammenhang zwischen der PC-Pene­tration und der Breitbandpenetration empirisch validierbar. Eigene ökonometrische Untersuchungen zeigen, dass der Einfluss der PC-Penetration in hohem Maße (statistisch) signifikant für die Breitbandpenetration ist. Mit Blick auf die Investitionstätigkeit im TK-Sektor ist ein Einfluss der Regulierungsumgebung empirisch validierbar.

Bei einer zeitpunktbezogen Betrachtung besteht zwischen dem Preisniveau im Festnetz und dem Anteil der Haushalte mit Festnetzanschluss ein negativer Zusammenhang. Das Preisniveau kann aber nicht die dynamische Anschlussentwicklung über die Zeit erklären. Im Mobilfunk kann das Preisniveau dagegen kaum als Bestimmungsgrund für unterschiedliche Penetrationsraten dienen. Es zeigt sich vielmehr ein positiver Zusammenhang zwischen der Mobilfunkpenetration und der Größe BIP/Kopf. Als wichtige Einflussgrößen auf das Ausmaß und die Entwicklung der Festnetz-Mobilfunk-Substitution gelten Penetrationsraten bei Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen, die Preisrelation zwischen Festnetz- und Mobilfunkdiensten, Preiselastizitäten sowie Netzwerkeffekte zwischen Festnetz und Mobilfunk. Der Aspekt Festnetz-Mobilfunk-Substitution spielt für Mobilfunkanbieter in ihrer Tarifgestaltung eine große Rolle. Er wird in Anbetracht erster Sättigungsanzeichen im Mobilfunk zukünftig noch an Bedeutung gewinnen.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.