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Die Neue Investitionstheorie der Realoptionen und ihre Auswirkungen auf die Regulierung im Telekommunikationssektor (Nr. 234)

Neuer Diskus: Die Neue Investitionstheorie der Realoptionen und ihre Auswirkungen auf die Regulierung im Telekommunikationssektor

Hasan Alkas*

Die Neue Investitionstheorie der Realoptionen und ihre Auswirkungen auf die Regulierung im Telekommunikationssektor
Nr. 234 / März 2002

*Diese Arbeit wurde vom Verfasser während seiner Tätigkeit beim WIK erstellt.

Zusammenfassung

Strategische Überlegungen bei Investitionsentscheidungen beinhalten, dass man auf unsichere künftige Entwicklungen flexibel reagieren kann. Die so entstehenden unternehmerischen Handlungsspielräume bzw. Handlungsoptionen lassen sich jedoch im Rahmen der traditionellen Investitionstheorie nicht hinreichend erfassen, da diese eine sofortige und einmalige Investitionsentscheidung unterstellen, die später nicht mehr revidierbar ist. Deshalb erschien eine Erweiterung des investitionsrechnerischen Instrumentariums um Elemente der Optionspreistheorie geboten. Derartige Überlegungen mündeten im sogenannten Realoptionen Ansatz, der in der vorliegenden Studie ausführlich mit Blick auf die Implikationen für Regulierungsentscheidungen im Telekommunikationsbereich dargestellt werden soll.

Zunächst werden die Ansätze der klassischen Investitionstheorie und deren wesentlichen Merkmale vorgestellt. Hierbei handelt es sich zum einen um statische Methoden der Bewertung von Investitionen. Zu diesen gehören beispielsweise der Vergleich der Amortisationsdauer und die Rentabilitätsvergleichsmethode. Daneben gibt es die sogenannten klassischen dynamischen Methoden zur Bewertung von Investitionen. Die Kapitalwertmethode ist unter diesen sicherlich das prominenteste Konzept. Jedoch verdienen auch Konzepte wie die interne Zinsfußmethode, Tobin’s q, Jorgenson’s user cost of capital usw. eine kritische Würdigung.

Im weiteren widmen wir uns den Realoptionen. Hier stehen zunächst der Grundgedanke und die Relevanz von Realoptionen im Vordergrund. Anschließend setzen wir uns mit den Voraussetzungen für die Bewertung von Realoptionen mit den Ansätzen der Optionspreistheorie auseinander. Annahmen über den Kapitalmarkt, Bestimmungsfaktoren von Optionen, Sensitivitätsmaße von Optionen sowie die Darstellung von Optionstypen und möglicher Strategien stellen dabei Themenschwerpunkte dar. Danach wird erörtert, wie Realoptionen eine optionstheoretische Bewertung erlangen. Hierzu ist es zunächst notwendig eine Analogie zwischen Finanz- und Realoptionen darzustellen, um daran anschließend diskrete und stetige Bewertungsmethoden zu präsentieren. Ein besonderes Problemfeld stellt die Einbindung von strategischen Überlegungen bei Realoptionen dar.

Schließlich werden Arten von Realoptionen und deren exemplarischen Bewertungen dargestellt. Hierbei fokussieren wir auf die folgenden Arten von Optionen: Warteoption, Abbruchsoption, Expansionsoption, Innovationsoption, Kontraktionsoption und Wechseloption. Von besonderem Interesse ist schließlich die Möglichkeit der Integration des Realoptionen Ansatzes in die Regulierungsökonomie und ihre Implikationen. Folgende Themenkomplexe werden hierbei adressiert. Zum einen der Einfluss von Realoptionen auf die Kosten des regulierten Unternehmens, die Innovationsbereitschaft und die Wettbewerbsentwicklung. Abschließend setzen wir uns mit der Frage der Relevanz von Realoptionen bei Regulierungsentscheidungen auseinander. Schließlich werden die Grenzen bei der praktischen Umsetzung erörtert.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.