Internationaler Vergleich der TK-Märkte in ausgewählten Ländern - ein Liberalisierungs-, Wettbewerbs- und Wachstumsindex (Nr. 216) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Internationaler Vergleich der TK-Märkte in ausgewählten Ländern - ein Liberalisierungs-, Wettbewerbs- und Wachstumsindex (Nr. 216)

Internationaler Vergleich der TK-Märkte in ausgewählten Ländern - ein Liberalisierungs-, Wettbewerbs- und Wachstumsindex

Dieter Elixmann, Gabriele Kulenkampff, Ulrike Schimmel, Rolf Schwab

Internationaler Vergleich der TK-Märkte in ausgewählten Ländern - ein Liberalisierungs-, Wettbewerbs- und Wachstumsindex
Nr. 216 / Februar 2001

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie stellt ein Messkonzept zur Beurteilung des Entwicklungsstandes von TK-Märkten verschiedener Länder anhand der Dimensionen Liberalisierung, Wettbewerb und Wachstum vor. Dabei zielt der Liberalisierungsindex auf die Frage, inwieweit bereits regulatorische Maßnahmen zur Schaffung eines wettbewerbsfähigen Marktumfeldes eingeführt wurden. Der Wettbewerbsindex hingegen fokussiert darauf, wie die tatsächliche Wettbewerbssituation zu beurteilen ist. Beim Wachstumsindex steht schließlich im Zentrum der Betrachtungen, in welcher Wachstumsphase sich ein Markt gegenwärtig befindet.

Die Studie setzt sich erstens zum Ziel, die Methodologie der Berechnung der drei Indizes jeweils transparent zu machen. Die Indizes fokussieren dabei ausschließlich auf den Festnetzbereich. Zweitens wird ein Vergleich der Länder Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Schweiz, Schweden und USA auf der Basis dieser Indizes durchgeführt. Dies geschieht für jedes Land jeweils zum Stichtag 31.12.98 und 31.12.1999. Damit sollen drittens auch Aussagen über die Entwicklung eines oder mehrerer Länder im Zeitablauf gemacht werden.

Mit Blick auf den Liberalisierungsrahmen können seit der vollständigen Öffnung der Festnetzmärkte Anfang 1998 große Fortschritte für die Schaffung wettbewerblicher Rahmenbedingungen in vielen Ländern Europas beobachtet werden. Gleichwohl zeigen sich im Vergleich der einzelnen europäischen Länder immer noch deutliche Unterschiede. Eine Spitzenstellung beim Liberalisierungsgrad nehmen Ende 1999 die Länder Dänemark und Großbritannien ein. Deutschland liegt zwar zu diesem Zeitpunkt noch ein gutes Stück hinter diesen Ländern, gleichwohl konnten in vielen Bereichen bereits wettbewerbliche Marktbedingungen geschaffen werden. Allgemein ist festzustellen, dass der Bereich Verbindungsnetz in Europa relativ viel weiter liberalisiert ist als der Bereich Teilnehmeranschlussnetz.

Die Analyse der tatsächlichen Wettbewerbssituation in den Festnetzmärkten Europas ergibt, dass die Wettbewerbsintensität (z. T. beachtlich) zunimmt. Schweden und mit Abstand Dänemark sind Ende 1999 Spitzenreiter in der Bewertung. Deutschland nimmt hier nur eine mittlere Position ein. Der Fernbereich eines Landes ist in der Regel weitaus wettbewerbsintensiver als der Ortsbereich. Die Marktkonzentration im Fernbereich nimmt in Europa in der Regel ab; im Ortsbereich ist hingegen noch eine vergleichsweise hohe Konzentration zu beobachten. In fast allen Ländern ist auch der Preiswettbewerb im Fernbereich bereits stark ausgeprägt.

Mit Blick auf die Wachstumsentwicklung sind stark ausgeprägte Unterschiede im Vergleich der europäischen Länder zu konstatieren. Insbesondere ist häufiger in einem Land beobachtbar, dass es ein positives Wachstum der Telefonminuten gibt und gleichzeitig einen Rückgang der Wachstumsrate beim Marktvolumen. Deutschland gehört Ende 1999 in Europa mit zu den wachstumsstärksten Ländern. Die Spitzenposition kommt zu diesem Zeitpunkt Dänemark zu.