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Aktuelle Entwicklungen und Strategien in der Kabelbranche (Nr. 347)

Neuer Diskussionsbeitrag
Aktuelle Entwicklungen und Strategien in der Kabelbranche

Peter Stamm

Aktuelle Entwicklungen und Strategien in der Kabelbranche

Nr. 347 / September 2010

Zusammenfassung

Die Kabelbranche zeichnet sich durch eine hohe wirtschaftliche Dynamik aus. Mit Investitionen in der Größenordung von 3,7 Mrd. Euro während der letzten sieben Jahre wurden die Kabelfernsehnetze in Deutschland grundlegend umgebaut. Waren sie früher reine Verteilnetze für Rundfunkprogramme, so zählen sie heute zu den leistungsfähigsten Netzen für interaktive Breitbanddienste. Das Angebot der Kabelunternehmen umfasst neben analogen und digitalen Radio- und Fernsehprogrammen auch interaktive Videodienste, Sprachtelefonie und nicht zuletzt Breitbandanschlüsse mit hohen Bitraten. Das Kabel sorgt für einen zunehmend intensiveren Infrastrukturwettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt. Angesichts der hohen Bitraten der Kabelinternetzugänge wirken die Aktivitäten der Kabelunternehmen wie ein Katalysator für den Aufbau von FTTB-Netzen.

In der vorliegenden Studie wird eine aktuelle Bestandsaufnahme der Entwicklungen auf dem Kabelmarkt vorgenommen. Es werden zunächst die Aufrüstungsaktivitäten der letzten Jahre und die Struktur moderner HFC-Netze analysiert. Aufbauend darauf wird der aktuelle Ausbaustand der deutschen Kabelnetze für Triple Play-Dienste insgesamt sowie im Speziellen für die drei größten Netzbetreiber dargestellt. Hierbei werden insbesondere die verschiedenen Strategien der Betreiber sowie die technischen Unterschiede bei den Leistungsfähigkeiten ihrer Netze herausgestellt.

Da die Kabeltechnologie auch nach einer Aufrüstung aller Netzbestände noch weitere Optimierungs- und Kapazitätspotenziale aufweist, werden die wichtigsten technischen Optionen für die mittel- bis langfristige Erhöhung der Bitraten dargestellt. Letztlich eröffnet sich für die Kabelnetzbetreiber ein Migrationspfad hin zu FTTB-Netzen.

Im weiteren Verlauf der Studie werden die Wettbewerbspositionen der Kabelnetze auf den Märkten für Fernsehempfang, Breitbandzugang und Sprachtelefonie analysiert. Hierbei wird insbesondere auf den Stand und die Erwartungen hinsichtlich der Digitalisierung des Kabelfernsehens eingegangen sowie die Rolle der Kabelnetzbetreiber auf dem Markt für Breitbandzugänge dargestellt. Es zeigt sich, dass die Marketingaktivitäten der Kabelnetzbetreiber derzeit vor allem auf den Preis und die Leistungsfähigkeit der Breitbandzugänge fokussiert sind. Es wird weiterhin ein Ausblick auf die künftigen Angebote der Kabelnetzbetreiber gegeben, die ihren Schwerpunkt bei IP-basierten interaktiven Video-Diensten haben.

Im letzten Abschnitt der Studie wird die Veränderungsdynamik hinsichtlich der Marktstruktur dargestellt. Während der vergangenen Jahre waren hier sowohl zahlreiche Wechsel bei den Gesellschaftern als auch Fusionen von Netzbeständen und Übernahmen von Kabelnetzbetreiber zu beobachten. Das Bundeskartellamt hat einen liberaleren Kurs eingeschlagen, zumindest was Fusionen der NE-4-Betreiber betrifft. Soweit es die Wettbewerbsbehörde zulässt, ist auf dem Kabelmarkt auch weiterhin ein Trend hin zur strukturellen Integration der Netzebenen und zur Bildung von größeren Netz- und Unternehmenseinheiten zu erwarten.

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