Triple Play im Mobilfunk: Mobiles Fernsehen über konvergente Hybridnetze (Nr. 283) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Triple Play im Mobilfunk: Mobiles Fernsehen über konvergente Hybridnetze (Nr. 283)

Neuer Diskus: Triple Play im Mobilfunk: Mobiles Fernsehen über konvergente Hybridnetze

Franz Büllingen, Peter Stamm

Triple Play im Mobilfunk: Mobiles Fernsehen über konvergente Hybridnetze

Nr. 283 / Dezember 2006

Zusammenfassung

Die mobile Nutzung von Fernsehdiensten ist derzeit ein viel diskutiertes Thema sowohl in der Telekommunikations- als auch der Medienbranche. Nachdem die technischen Voraussetzungen hybrider Funknetze und entsprechender Endgeräte Marktreife erlangt haben, treten zahlreiche Spieler hervor, die sich in diesem entstehenden Marktsegment engagieren möchten. Mit mobilem Fernsehen dringt die Medienkonvergenz in den Mobilfunk vor und damit treffen die z.T. unterschiedlichen Interessen und Geschäftsmodelle von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk-anbietern und Mobilfunkunternehmen aufeinander. Der größte Engpass für diesen neuen Dienst besteht bei den Frequenzressourcen, denn es konkurrieren weitere Rundfunk- und Telekommunikationsdienste mit dem mobilen Fernsehen bei der künftigen Nutzung der digitalen Dividende.

In diesem Papier werden die beiden aussichtsreichsten marktreifen Technologien für mobiles Fernsehen DVB-H und T-DMB, die sich hinsichtlich entscheidender Faktoren wie der maximalen Programmanzahl und den genutzten Frequenzbereichen unterscheiden, verglichen. Auf Basis der Auswertung von Pilotprojekten wird eine Analyse der potenziellen Nachfrage nach mobilen Fernsehdiensten, der Nutzeranforderungen an die Dienstequalität, an die Inhalte und an die Endgeräte sowie der Marktvolumina und Zahlungsbereitschaften durchgeführt. Anschließend wird dargestellt, welche Akteure sich darum bemühen, künftig die Nachfrage nach mobilen Fernsehdiensten zu bedienen und welche konkreten Motive und einschlägigen Ressourcen sie besitzen. Anhand der Wertschöpfungskette mobiler Fernsehdienste werden die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der potenziellen Marktakteure diskutiert.

Im Weiteren wird der gegenwärtig größte Engpass für das Angebot mobiler Fernsehdienste, die Verfügbarkeit von spektralen Ressourcen, behandelt. Zudem werden die Implikationen der Rundfunkregulierung in Deutschland für das bundesweite Angebot von mobilen Fernsehdiensten aufgezeigt. Um die deutsche Entwicklung im internationalen Kontext einzuordnen, werden Erfahrungen aus Italien, dem ersten Land in Europa mit mobilen Fernsehdiensten im DVB-H-Standard sowie aus Finnland, wo gegenwärtig das Geschäftsmodell eines unabhängigen Mobile TV Providers umgesetzt wird, skizziert.

Das Papier schließt mit dem Resümee, dass erst die Marktentwicklung zeigen wird, welche der beiden Technologien sich langfristig durchsetzen wird oder ob es zu einer dauerhaften Koexistenz beider Standards kommen wird. Von allen Geschäftsmodellvarianten zeichnet sich eine Überlegenheit des Modells eines unabhängigen Mobile TV Providers ab. Dies wirft jedoch wettbewerbsrechtliche Fragen auf, für die kurzfristig zufriedenstellende Antworten gefunden werden müssen, um diesen Zukunftsmarkt umfassend erschließen zu können.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.