Marktorganisation und Marktrealität von Machine-to-Machine-Kommunikation mit Blick auf Industrie 4.0 und die Vergabe von IPv6-Nummern (Nr. 400) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Marktorganisation und Marktrealität von Machine-to-Machine-Kommunikation mit Blick auf Industrie 4.0 und die Vergabe von IPv6-Nummern (Nr. 400)

Marktorganisation und Marktrealität von Machine-to-Machine-Kommunikation mit Blick auf Industrie 4.0 und die Vergabe von IPv6-Nummern - WIK Diskussionsbeitrag

Autoren: Franz Büllingen, Solveig Börnsen

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie basiert auf zahlreichen Experteninterviews aus unterschiedlichen Branchen sowie Desk Research. Unsere Analyse zeigt, dass es für die Migration von IPv4 zu IPv6, den Umgang mit (Ruf-)Nummernressourcen und die Regelung des Herausgaberechts für SIM-Karten derzeit keinen Handlungsbedarf gibt. Regulatorische Eingriffe zur Beschleunigung der Migration von IPv4 nach IPv6, wie etwa in asiatischen Ländern, kommen für Deutschland insbesondere aus ordnungspolitischen Gründen kaum in Betracht. Maßnahmen könnten in der Anpassung von Vergaberichtlinien öffentlicher Ausschreibungen für definitiv IPv6-fähige Hardware bestehen. Aufklärungsaktivitäten in einschlägigen Weiterbildungsmaßnahmen könnten über die Vorteile von IPv6 mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von M2M- sowie 4.0-Anwendungen erfolgen.

Die Erweiterung des Herausgaberechts von SIM-Karten wurde in den Gesprächen nicht als vordringliche Herausforderung für die M2M- und Industrie 4.0-Kommunikation identifiziert. Zentrale Handlungsfelder werden hingegen rund um die Marktpenetration von M2M- und Industrie 4.0-Anwendungen sowie deren Treiber und Hemmnisse gesehen.

Referenzarchitekturen, Standardisierung, Test Beds: Die horizontale/vertikale Integration neuer Wertschöpfungsnetze erfordert die branchenübergreifende Implementierung von Standards, für die Referenzarchitekturen und Testumgebungen wichtig sind.

(IT-)Sicherheit/Security by Design: Durch die exponentielle Erhöhung von Angriffspunkten und involvierten Akteure werden neue integrierte Sicherheitsarchitekturen und Rollenkonzepte für die sichere und nutzerfreundliche Authentisierung notwendig.

Arbeitsorganisation und Gestaltung: Die Rollenveränderung der Arbeit erfordert sozio-technische Gestaltungskonzepte, Qualifizierungs- und Referenzmaßnahmen.

Neue Wertschöpfungsnetze/ Geschäftsmodelle: Die Entwicklung und branchenübergreifende Verbreitung kooperativer Geschäftsmodelle sind das zentrale Ziel aller Bemühungen rund um M2M sowie Industrie 4.0 und sollten mit gezielten Maßnahmen wie z. B. Zukunftswerkstätten unterstützt werden.

Breitbandinfrastrukturen: Ausfallsichere und flächendeckende Breitbandnetze bilden eine zentrale technische Basis. Die Vergabe neuer Frequenzen aus der Digitalen Dividende (800 / 700 MHz) tragen dazu bei, in der Fläche Engpässe zu reduzieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Die Weiterentwicklung des bestehenden Rechtsrahmens mit Blick auf Haftungsfragen, Data Sharing, personenbezogene Daten oder Handelsbeschränkungen muss innovationsfördernd (Musterverträge) fortentwickelt werden.

Ressourceneffizienz: Rund um M2M sowie Industrie 4.0 spielen alle Fragen der Ressourcenproduktivität eine zentrale Rolle. Experten sehen hierin einen entscheidenden Incentive, dass Unternehmen sich stärker M2M- bzw. 4.0-Themen zuwenden.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.