Wettbewerb auf dem britischen Mobilfunkmarkt (Nr. 209) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Wettbewerb auf dem britischen Mobilfunkmarkt (Nr. 209)

Wettbewerb auf dem britischen Mobilfunkmarkt

Wolfgang Kiesewetter

Wettbewerb auf dem britischen Mobilfunkmarkt
Nr. 209 / November 2000

Zusammenfassung

Diese Studie befasst sich mit der Entwicklung des Wettbewerbs auf dem Markt für mobiles Telefonieren im United Kingdom. Insbesondere wird untersucht, welche regulatorischen Weichenstellungen von der britischen Regulierungsbehörde OFTEL vorgenommen wurden und welche Entwicklungen daraufhin auf die Markt- und Wettbewerbssituation ausgegangen sind. Es zeigt sich, das sich die Wettbewerbssituation, insbesondere nach den Marktzutritten von One2One und Orange, zunehmend verschärft hat. Nachdem das Geschäftskundenpotenzial nahezu erschlossen war, hat der Kampf um das große Marktpotenzial der Privatkunden einen intensiven Wettbewerb zwischen den am Markt agierenden Mobilfunkunternehmen in Gang gesetzt. Ferner wird erwartet, das sich der Wettbewerb durch die bereits versteigerten UMTS-Lizenzen weiterhin verschärfen wird, da sich die Mobilfunkunternehmen bereits jetzt im Hinblick auf die Einführung des neuen Mobilfunkstandards einen möglichst großen Kundenstamm sichern möchten. Eine weitere, in diesem Jahr eingeführte Neuerung, stellt die Verpflichtung der Netzbetreiber Vodafone und BT Cellnet dar, nachfragenden Unternehmen indirect access zu gewähren. Auch diese Maßnahme zielt auf eine weitere Intensivierung des Wettbewerbs ab, die vor allem den Endkunden in Form von günstigeren Tarifen und zusätzlich angebotenen Diensten zugute kommen soll. Von Interesse im Hinblick auf die regulatorischen Weichenstellungen sind insbesondere:

  • die Art der Marktöffnung (sukzessive oder gleichzeitige Lizenzvergabe)

  • Lizenzierungsauflagen einschließlich zusätzlicher Auflagen für Unternehmen mit Market Influence/Market Power,

  • Einführung von Mobile Virtual Network Operators (MVNO), Indirect Access Operators und Rufnummernportabilität,

  • Preisregulierung,

  • Einführung von UMTS mit einem weiteren lizenzierten Netzbetreiber und der damit verbundenen Gewährung von nationalem Roaming an diesen neuen Wettbewerber.

Um die Entscheidungen im Hinblick die Wettbewerbssituation bewerten zu können bedarf es eines Maßstabes. Als Beurteilungsmaß werden im Rahmen dieser Arbeit insbesondere die folgenden Kriterien verwendet:

  • die Entwicklung der Marktvolumina, sowie deren Verteilung auf die einzelnen Anbieter von Mobilfunkleistungen,

  • Preisentwicklung und Tariftypen,

  • Ausbau der Infrastruktur um im Kampf um die Endkunden eine möglichst hohe Netzabdeckung und Netzqualität vorweisen zu können.