IP-Netzzusammenschaltung bei NGN-basierten Sprachdiensten und die Migration zu All-IP: Ein internationaler Vergleich (Nr. 392) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

IP-Netzzusammenschaltung bei NGN-basierten Sprachdiensten und die Migration zu All-IP: Ein internationaler Vergleich (Nr. 392)

IP-Netzzusammenschaltung bei NGN-basierten Sprachdiensten und die Migration zu All-IP: Ein internationaler Vergleich

Zusammenfassung

In einer Reihe von Ländern der Welt gibt es bereits umfangreiche Aktivitäten, die die Zusammenschaltung der Sprachdienstleistungen von NGN-basierten Netzbetreibern auf IP-Basis zum Gegenstand haben (IP-Interconnection, IP-IC). Primäres Ziel der vorliegenden Studie ist die vertiefte Analyse dieser Entwicklungen. Die Studie ist angelegt als internationaler Vergleich und fokussiert auf die Länder Dänemark (DK), Italien (IT), Kanada (CA), Neuseeland (NZ), Norwegen (NO) und die USA (US). Nach einem Überblick über die technologischen Grundlagen der IP-Zusammenschaltung adressieren wir in den sechs Fallstudien jeweils einheitliche thematische Schwerpunkte: (1) gegenwärtiges Ausmaß und Bedeutung von VoIP im Endkundenmarkt; (2) bisherige Aktivitäten sowohl auf der Regulierungsseite als auch der Seite des (bzw. in Nordamerika der) Incumbents mit Blick auf IP-IC (Fokus u.a. auf technische Festlegungen, Preise sowie auf Prinzipien und Instrumente für die Gestaltung des Migrationsprozesses von der TDM- zur IP-basierten Zusammenschaltung); (3) bisherige Diskussionen und Festlegungen zur vollständigen „Abschaltung" des PSTN. Nicht überraschend gibt es zwischen den betrachteten Ländern mehr oder weniger große Unterschiede. Wichtige Ergebnisse unserer Studie sind:

  • Verpflichtende regulatorische Vorgaben für IP-IC sind in DK und IT bereits ausformuliert. In NO gibt es bisher keine verpflichtenden Vorgaben. In CA und NZ liegt der regulatorische Fokus auf der Setzung von Rahmenvorgaben und das Primat kommt konkreten Verhandlungen der Marktteilnehmer miteinander zu. In den USA ist die (regulatorische und marktliche) Diskussion um IP-IC untrennbar mit dem Thema „Abschaltung des PSTN" verbunden.
     
  • Konkrete zeitliche Vorgaben für die Aushandlung bzw. Umsetzung von IP-IC Abkommen gibt es in CA und IT.
     
  • Hinsichtlich der Vorgaben für die TDM-IP-Wandlung gilt, dass es in keinem der betrachteten Länder ein Analogon zum in Deutschland implementierten „technologiekonformen Routing" gibt.
     
  • Die spezifizierte Zahl der IP-IC Zusammenschaltungspunkte (PoIs) ist (nicht unerwartet) sehr viel kleiner als in der traditionellen TDM-Welt; sie beträgt z.B. in DK 6, in IT 32 und in NO absehbar maximal 2.
     
  • Konkrete Festlegungen von regulierten IC-Preisen gibt es nur für die Länder DK, IT und NO; in IT und NO sind explizit zeitliche Gleitpfade für die Migration von TDM- auf IP-IC definiert.
     
  • Netzbetreiber in DK, NO und in den US haben bereits konkrete Pläne und Zeitziele mit Blick auf die „vollständige Migration zu All-IP" vorgelegt. In IT, CA und NZ findet zwar eine Netzmigration zu NGN und IP im Markt statt, es ist jedoch bisher keine prominente öffentliche Befassung mit dem Thema „Abschaltung des PSTN" erkennbar.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.

Autoren

  • Dr. Thomas Plückebaum
  • Scott Marcus
  • Dieter Elixmann