Methoden für Verbraucherbefragungen zur Ermittlung des Bedarfs nach Post-Universaldienst (Nr. 396) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Methoden für Verbraucherbefragungen zur Ermittlung des Bedarfs nach Post-Universaldienst (Nr. 396)

Methoden für Verbraucherbefragungen zur Ermittlung des Bedarfs nach Post-Universaldienst - Neuer Diskussionsbeitrag

Zusammenfassung

Das Postgesetz verlangt, die Vorgaben zum Universaldienstumfang entsprechend den Bedürfnissen der Nutzer regelmäßig anzupassen (vgl. § 11(2) PostG). Die Vorgaben zum Post-Universaldienst sind seit ihrer Verabschiedung im Jahr 1998 jedoch nahezu unverändert, obwohl sich seitdem die zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel und das Kommunikationsverhalten der Bevölkerung erheblich verändert haben.

Verbraucherbefragungen sind ein sinnvolles Mittel, um Behörden und politischen Entscheidungsträgern bessere Argumente für eine Weiterentwicklung des Post-Universaldienstes zu liefern. Mit ihnen kann der Bedarf bezüglich des Post-Universaldienstes ermittelt werden. Einige Regulierungsbehörden in Europa haben solche Verbraucherbefragungen wiederholt durchgeführt.

Ziel der Studie ist es, mittels eines internationalen Vergleichs von Verbraucherbefragungen Trends bezüglich des Bedarfs nach Post-Universaldienst zu ermitteln und Schlussfolgerungen für etwaige Verbraucherbefragungen in Deutschland zu ziehen. Dazu analysiert sie zunächst verschiedene Methoden für Verbraucherbefragungen.

Anschließend untersucht die Studie in einem internationalen Vergleich relevante Verbraucherbefragungen. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass der Preis ein besonders wichtiges Produktmerkmal für die Verbraucher darstellt. Daneben sind für Verbraucher die Dichte des Filialnetzes sowie die Zustellqualität wichtig. Beim Paketversand zeigt sich in den Wünschen der Versender ein zunehmendes Interesse an der Zustellung am Abend bzw. am Wochenende. Diese Ergebnisse des internationalen Vergleichs erscheinen grundsätzlich auf Deutschland übertragbar.

Eine gezielte Verbraucherbefragung in Deutschland würde Bundesregierung und Gesetzgeber belastbare Argumente zur Weiterentwicklung des Post-Universaldienstes liefern. Wir schlagen vor, eine solche Befragung auf Verbraucher zu beschränken. Zudem schlagen wir vor, die Stichprobe mindestens nach Alter und Geografie zu quotieren, um die Bedürfnisse etwaiger „Post-gefährdeter" Bevölkerungsgruppen ausreichend zu berücksichtigen (z.B. Ältere und Menschen in ländlichen Regionen). Als Methodik schlagen wir einen einfachen Bündelvergleich zur Abschätzung der Zahlungsbereitschaft für die einzelnen Dienstleistungsmerkmale vor. Wir schlagen vor, folgende Merkmale zu untersuchen: Preis, Dichte des Zugangsnetzes, Laufzeit/Zustellfrequenz, Bedarf nach dem Produkt „Einschreiben" und Zustellort für Pakete. Zudem empfehlen wir, die Merkmale getrennt für Brief- und für Paketdienstleistungen zu untersuchen.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.