Telekommunikation in Osteuropa. Bestandsaufnahme und Entwicklungstrends (Nr. 93) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Telekommunikation in Osteuropa. Bestandsaufnahme und Entwicklungstrends (Nr. 93)

Telekommunikation in Osteuropa. Bestandsaufnahme und Entwicklungstrends

Michael Berlage, Thomas Schnöring


Telekommunikation in Osteuropa. Bestandsaufnahme und Entwicklungstrends

Nr. 93 / September 1992 Zusammenfassung


Der tiefgreifende politische und ökonomische Wandel in Osteuropa umfaßt alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Die derzeit erkennbaren Perspektiven im Bereich der Telekommunikation aus der Sicht der betroffenen Staaten, aus der Sicht der westlichen Unternehmen und der westlichen Industriestaaten sind Gegenstand dieses Beitrages.


Eine ungeklärte Zukunft der Reformbemühungen und vielfach noch wenig stabile Strukturen kennzeichnen die aktuelle Situation. Die Finanzmittel zur Modernisierung der Telefonnetze sind begrenzt. Angepaßte Strategien, die auf der Erschließung kurzfristig lukrativer Marktsegmente aufbauend einen langfristig angelegten Netzausbau anstreben, sind nötig. Die Vorgehensweisen der osteuropäischen Staaten berücksichtigen langfristige Erfordernisse nicht immer. Rechtsvorschriften, die den neuen Bedingungen angepaßt sind, gibt es bisher nur wenige und ihre Umsetzung in praktische Politik benötigt Zeit.


Vor dem Hintergrund dieser rechtlichen und politischen Unsicherheiten investieren ausländische Unternehmen nur verhalten. Geringe Investitionssummen und das Bemühen, Flagge zu zeigen, kennzeichnen die Strategie der meisten Unternehmen. Angesichts der kurzfristig erheblichen Risiken ist eine Ausweitung privater Investitionen nicht zu erwarten. Um die für die wirtschaftliche Entwicklung wichtigen Infrastrukturinvestitionen zu fördern, ist daher Unterstützung der westlichen Industrienationen nötig. Angesichts der Folgen eines möglichen Scheiterns der Reformen in Osteuropa für den Westen liegt eine solche Politik im Eigeninteresse der Industriestaaten.