Neue Verfahren für Frequenzauktionen: Konzeptionelle Ansätze und internationale Erfahrungen (Nr. 360) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Neue Verfahren für Frequenzauktionen: Konzeptionelle Ansätze und internationale Erfahrungen (Nr. 360)

Neue Verfahren für Frequenzauktionen: Konzeptionelle Ansätze und internationale Erfahrungen

Zusammenfassung

Seit Mitte der 90er Jahre werden Frequenzauktionen durchgeführt. In Europa fand die erste Frequenzauktion in Deutschland statt. Dies war die ERMES-Auktion im Jahre 1996. Andere Länder in Europa, unter anderen Dänemark, Großbritannien, Österreich, die Niederlande, Schweden und die Schweiz haben mittlerweile Frequenzen versteigert. Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (heute Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen) entschied sich bereits damals für eine elektronische simultan-mehrstufige Auktion. Dieses Verfahren hat sich als weitgehend effektiv in der Anwendung in Deutschland erwiesen und kann wohl zwischenzeitlich als der in den zurückliegenden 15 Jahren am häufigsten angewendete Versteigerungstyp zur Vergabe von Frequenznutzungsrechten bezeichnet werden.

In Deutschland wurde zur Frequenzvergabe bisher ausschließlich die Traditionelle Simultan-Mehrstufige Auktion (TSMA) als Vergabeverfahren verwendet. Im Detail wurden jedoch spezifische Ausgestaltungen des Designs der jeweiligen Vergabesituation angepasst. Hierbei wurden immer wieder innovative Elemente in das Auktionsdesign integriert. Das Festhalten an dieser Grundform des Auktionsdesign begründete sich aus Sicht der Bundesnetzagentur darin, dass der Wirkungsmechanismus des Designs sowie die tatsächlichen Ergebnisse mit den Zielsetzungen des Telekommunikationsgesetzes in Einklang stand. In anderen Ländern kamen jedoch auch andere Auktionsverfahren zur Anwendung. Hervorgehoben seien an dieser Stelle die modifizierte simultan mehr-rundige Auktion mit impliziten Wechselmöglichkeiten sowie kombinatorische Auktionen, in denen die Bieter nicht nur für einzelne angebotene Frequenzpakete Gebote abgeben können, sondern explizit für ein Portfolio von Frequenzpaketen bieten. Eine gewisse Popularität erlangte in der letzten Zeit die kombinatorische Clock-Auktion. Diese fand beispielsweise in Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Dänemark Anwendung und ist darüber hinaus auch das in der Schweiz intendierte Vergabefahren für die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen im Jahre 2011.

Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die angewandten bzw. geplanten Auktionsverfahren in Europa einer vergleichenden theoretischen und empirischen Bewertung zu unterziehen.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.

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