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Der digitale Rundfunk - Stand der Einführung und regulatorische Problemfelder bei der Rundfunkübertragung (Nr. 214)

Der digitale Rundfunk - Stand der Einführung und regulatorische Problemfelder bei der Rundfunkübertragung

Sonia Strube

Der digitale Rundfunk - Stand der Einführung und regulatorische Problemfelder bei der Rundfunkübertragung
Nr. 214 / Januar 2001

Zusammenfassung

Die Einführung des digitalen Fernsehens ist in vielen europäischen Ländern bereits vollzogen bzw. absehbar. Bei Kabel und Satellit erfolgt der Umstieg marktgetrieben, während die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens die Unterstützung der Regierungen erfordert, da für eine Übergangszeit ein Simulcast der analogen und digitalen Programme für notwendig gehalten wird.

Da die Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks mit einer Reihe von Vorteilen verbunden ist, unterstützen die Regierungen den Umstieg vom analogen auf das digitale terrestrischen Fernsehen auch in Ländern, in denen der Anteil an Fernsehhaushalten, die ausschließlich terrestrisch empfangen, gering ist. In letzterem Fall wird die Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens als Chance gesehen, den Infrastrukturwettbewerb zwischen Terrestrik, Kabel und Satellit zu stärken.

Das WIK untersucht im Rahmen des Forschungsprogramms für die Regulierungsbehörde die Einführung des digitalen Rundfunks in Schweden, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Infrastrukturwettbewerb zwischen Terrestrik, Kabel und Satellit sowie die Regulierung des digitalen Fernsehens in Deutschland behandelt.

Im Ländervergleich der Einführung des digitalen Fernsehens werden vor allem folgende Aspekte betrachtet:

  • die gesetzlichen Grundlagen und das Lizenzierungsverfahren

  • die Ausgestaltung der Multiplexe und die Anzahl der Programme

  • der Sendebeginn im Regelbetrieb sowie der Termin für die Abschaltung des analogen Rundfunks

  • der Zugang zu digitalen Diensten

 

Die Einführung des digitalen Radios ist in allen untersuchten Ländern erfolgt, so dass im Ländervergleich Informationen über den Sendebeginn im Regelbetrieb, über die Anzahl der Programme und den Versorgungsgrad aufgeführt werden.

Die Frage nach einer Intensivierung des Infrastrukturwettbewerbs zwischen Terrestrik, Kabel und Satellit stellt darauf ab, welche Ausweichmöglichkeiten

  • die Programmanbieter auf andere Übertragungswege und

  • die Endkunden auf andere Empfangsmöglichkeiten haben.


Abschließend werden regulatorische Problemfelder bei der Rundfunkübertragung sowie beim Zugang zu digitalen Diensten aufgezeigt und die Regulierung dieser Bereiche in Deutschland kurz erläutert.

Unter dem Obertitel "Bedeutung und Instrumentalisierung von Informationen in der Regulierungspraxis" widmen wir uns der Thematik, inwieweit die (reine) Publikation von Information als ein Anreizmechanismus für die Implementierung von wohlfahrtsmäßig gewünschtem Verhalten eingesetzt werden kann. Auch im Regulierungsumfeld spielt die Kommunikation von Information eine bedeutende Rolle. Mit diesem Themenfeld setzen wir uns zunächst auseinander, indem in der Kundenschutzverordnung garantierte Leistungsmerkmale diskutiert werden. Anhand einer Protective Order der FCC wird dargelegt, welche gesetzlichen Bestimmungen es in den Vereinigten Staaten von Amerika für den Umgang mit vertraulichen Informationen für die Regulierungsinstitutionen gibt. Ein weiterer Diskurs widmet sich die Ausgestaltung von Hearingprozessen sein.