Ein neuer Diskussionsbeitrag des WIK untersucht den Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Internet of Things (IoT) und Robotik entlang der gesamten Paketwertschöpfungskette. Der Fokus liegt auf Lösungen, die bereits in der Paketlogistik eingesetzt werden oder in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen könnten. Forschungsschwerpunkte sind der konkrete Einsatz neuer Technologien, Einflussfaktoren auf Innovationsbereitschaft und -fähigkeit der Paketdienste sowie Auswirkungen auf den Wettbewerb im deutschen Paketmarkt. Methodisch basiert die Analyse auf umfassendem Desk Research, ergänzt durch Besuche von Fachmessen und des DHL Innovation Centers sowie Interviews mit großen Paketdiensten und Branchenexperten.
Die Untersuchung verschiedener Anwendungsfelder zeigt, dass bislang nur wenige Technologien in der Paketlogistik breit eingesetzt werden: IoT ist etabliert, KI gewinnt an Bedeutung, Robotik bleibt selten. Technologischer Fortschritt erfolgt meist durch kontinuierliche, praxisnahe Verbesserungen im laufenden Betrieb, unter Berücksichtigung bestehender Systeme und Prozesse. Der Einsatz neuer Technologien muss für die Paketdienste wirtschaftlich sinnvoll sein, weshalb sie finanzstark sein sollten, um die Risiken möglicher Fehlschläge tragen zu können.
Unternehmen setzen Innovationen ein, um sich über Servicequalität, Geschwindigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis vom Wettbewerb abzuheben. Paketdienste mit hoher Innovationskraft können neue Technologien früh testen, Prozesse verbessern und so ihre Marktposition stärken, während die Skalierung und Umsetzung bei manchen Anbietern durch organisatorische Strukturen und Ressourcen begrenzt ist. Neue Marktteilnehmer können bestehende Angebote ergänzen, verändern aber die Marktstruktur bislang kaum substanziell.