Beitrag passiver Infrastrukturen von Energieversorgern zur Mobilfunkversorgung © Photo Credit: focus finder - stock.adobe.com

Beitrag passiver Infrastrukturen von Energieversorgern zur Mobilfunkversorgung

In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob und in welchem Umfang passive Netzinfrastrukturen (z. B. Funkmasten, Strommasten, Windkraftanlagen) und Liegenschaften von Energieversorgern einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung und zur Beschleunigung des Mobilfunkausbaus in Deutschland leisten können.

Bereits vorhandene Infrastrukturen könnten helfen, ohne zusätzliche Baumaßnahmen schnell und kostengünstig weiße und graue Flecken (4G/5G) in den Netzen der Mobilfunkbetreiber zu schließen. Vor dem Hintergrund neuer Versorgungsauflagen besteht somit die Möglichkeit, diese schneller, ökologisch nachhaltiger und mit geringeren Investitionen zu erfüllen.

Für die Analyse wurden ca. 25.000 konkrete Standorte von passiven Infrastrukturen und Liegenschaften zweier Energieversorgungsunternehmen ausgewertet, deren Versorgungsgebiet 16 Prozent der Fläche Deutschlands umfasst. Für diese Standorte wurde geprüft, ob sie zur Versorgung weißer und grauer Flecken geeignet sind und ob sie für eine Nachverdichtung bzw. als Ersatzstandorte in bereits versorgten Gebieten genutzt werden können.

Die Berechnungen zeigen, dass mit überschaubarem Aufwand über 20 Prozent der reinen weißen Flecken und mehr als 40 Prozent der weißen und grauen Flecken in den Versorgungsgebieten der beiden Energieversorger abgedeckt werden könnten. Da die Mobilfunkversorgung in diesen Gebieten dem bundesweiten Durchschnitt entspricht, können die Ergebnisse als repräsentativ für ganz Deutschland angesehen werden.

Neben Einsparungen bei Kosten und Zeit schont die Mitnutzung bestehender Infrastruktur auch natürliche Ressourcen und trägt zu nachhaltigem Handeln bei. Dies ist besonders relevant, da unversorgte und unterversorgte Gebiete häufig in besonders schützenswerten Regionen liegen.

Im Ergebnis müssten die Mobilfunknetzbetreiber aus betriebswirtschaftlichen, ökologischen und regulatorischen Gründen ein vitales Interesse haben, auf Bestandsinfrastrukturen zurückzugreifen.