WIK Working Paper Nr. 12: Ein domänenübergreifender Leitfaden für das Auditing von Algorithmen © Photo Credit: arthead - stock.adobe.com

WIK Working Paper Nr. 12: Ein domänenübergreifender Leitfaden für das Auditing von Algorithmen

Von schädlichen Inhalten bis zu Selbstbevorzugung

Online-Plattformen nutzen zunehmend algorithmische Systeme, was die Bedenken über gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen algorithmischer Entscheidungen verstärkt. In diesem Beitrag wird ein generalisierter Leitfaden mit detaillierten, konkreten Schritten für die praktische Umsetzung algorithmischer Audits mit breitem Fokus auf mögliche Methoden und Anwendungsfälle entwickelt.

Da Online-Plattformen zunehmend algorithmische Systeme nutzen, wachsen die Bedenken über gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen algorithmischer Entscheidungen und damit die Bedeutung des algorithmischen Auditings. Es fehlt jedoch an universellen, praxisnahen Leitfäden für die Schritte zur Entwicklung und Durchführung von Plattform-Audits in verschiedenen Problembereichen und unter unterschiedlichen Bedingungen des Datenzugangs, methodischer Einschränkungen und rechtlicher Verpflichtungen. Diese Studie zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie einen universellen Leitfaden mit detaillierten, konkreten Schritten für die praktische Umsetzung algorithmischer Audits mit breitem Fokus auf mögliche Methoden und Anwendungsfälle entwickelt. Der Leitfaden stützt sich auf eine strukturelle Analyse empirischer Auditansätze in den beiden Bereichen der Moderation illegaler und schädlicher Inhalte sowie potenzieller Selbstbevorzugung in Empfehlungsalgorithmen, kombiniert mit weiterer methodischer Literatur. Darauf aufbauend spezifiziert die Studie die nötigen Schritte für Audits in der Praxis, identifiziert wiederkehrende Herausforderungen unter unterschiedlichen Bedingungen und schlägt eine Klassifizierung von Auditansätzen vor, inklusive mit Vor- und Nachteilen sowie Beispielen. Das vorgeschlagene einheitliche Prozessmodell verfeinert und operationalisiert bestehende weniger detaillierte Rahmenwerke und verallgemeinert gleichzeitig detailliertere domänenspezifische Ansätze. Darüber hinaus demonstriert sie, dass aussagekräftige Audits auch unter restriktiven Zugangsbedingungen realisierbar sind, wobei Plattformunterstützung das Erreichen präziser, verallgemeinerbarer und kausal belastbarer Ergebnisse signifikant verbessert. Insgesamt liefern diese Beiträge Regulierungsbehörden, Plattformen und unabhängigen Prüfern eine praktische Grundlage für das systematische Auditing komplexer Plattformalgorithmen und eine differenziertere Interpretation von Auditergebnissen.