Die Umstellung von Kupfer- auf Glasfaserinfrastrukturen ist eines der größten Infrastrukturprojekte der kommenden Jahre. Mit ihr sind zahlreiche regulatorische, wettbewerbspolitische und verbraucherrelevante Fragen verbunden, die den Markt und die Konsumenten in den kommenden Jahren beschäftigen werden.
Das Gutachten „Modellanalyse zur Abschaltung des Kupfernetzes und zur Kupfer-Glas-Migration“ untersucht für verschiedene Szenarien, wann aus einer betriebswirtschaftlichen Logik für den Incumbent eine Abschaltung der Kupfernetze und eine Migration der Bestandskunden die rationale Strategie darstellt. In einem als wahrscheinlich anzusehenden Szenario wäre erst nach 2035 mit einer vollständigen Abschaltung zu rechnen. Am Ende von 2030 würden sich auf der x-DSL-Infrastruktur immer noch 12,6 Mio. und am Ende von 2033 immer noch 6,2 Mio. Breitbandkunden befinden.
Die Benchmark-Analyse leitet basierend auf den Erfahrungen in anderen Europäischen Mitgliedsstaaten wichtige Take-aways für den deutschen Markt ab, die unabhängig davon, dass die Migrationsschritte immer vor dem Hintergrund der nationalen Entwicklungen gesehen werden müssen, Relevanz für die Kupfer-Glas-Migration in Deutschland haben. Wichtige Ergebnisse sind, dass in einem transparenten Verfahren frühzeitig Bedingungen für die Kupfernetzabschaltung festgelegt werden und Regulierungsbehörden eine aktive Rolle bei der Ausgestaltung des Migrations- und Abschalteprozesses eingenommen haben.

WIK-Consult hat die Ausarbeitung des Eckpunktepapiers des BMDS zur Kupfer-Glas-Migration mit einer Studie zur Modellanalyse und einer Benchmark-Studie unterstützt
Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) hat am 02.10.2025 das Eckpunktepapier für ein Gesamtkonzept zur Kupfer-Glas Migration veröffentlicht und eine Konsultation dazu gestartet. Parallel dazu wurden eine Benchmark-Analyse und ein Gutachten zu Migrationsszenarien der WIK-Consult veröffentlicht.